Andreas Claußen (1765-1840)

Fürstlicher Vorreiter am Glücksburger Schloß
(1810-1835) und Makler

* 17. Mai 1765 in Rüde

† 1840 in Glücksburg

Vater: Achtmann u. Bauer Asmus Claußen † 1781

Mutter: Elisabeth Margaretha, geb. Andresen † 1773

⚭ 1797 Anna Sophia, geb. Johannsen † 1865

6 Kinder: Friedrich Carl, Anna Carolina, Ernst Ludwig Julius, Christian Moritz Friedrich, Wilhelmine Auguste Cäcilie, Catharine Magdalene Gerhardine

Ausbildung
1772 Page (kleiner Junge/Diener) bei einem Ritter. Mit etwa 14 Jahren wurden die Pagen zu Knappen ernannt und in den Dienst eines Ritters gestellt.  

1787 Als Reiter an der fürstlichen Hofreitschule ausgebildet, Schloss Bückeburg in Niedersachsen, (Fürst Georg Wilhelm zu Schaumburg-Lippe 1784-1860).

Leben und Wirken
1793-1809 Herzoglichen Vorreiter des Herzogs Friederich Karl Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern (1729-1809) in Bevern. Friederich war dänischer Generalfeldmarschall am Schloss Glücksburg und Oberhaupt der jüngeren welfischen Linie Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern.

1801 gehörte Andreas Claussen zu den ersten Mitgliedern und Mitbegründern der Glücksburgischen Friedrichsgarde, genannt die „Grüne Garde“ unter Herzogin Anna Carolina zu Schleswig-Holstein-Sonderburg (1751-1824). Glücksburgische Friedrichsgarde – Website: https://www.friedrichsgarde.de/

Die „Grüne Garde“ war ein kleines Privatheer mit Bewaffneten unterschiedlicher Waffengattungen zur Verteidigung des Glücksburger Schlosses. Um 1801 bestand die Garde aus 89 Mitgliedern. Ihren Namen verdankte die Truppe der farbenfrohen Kleidung aus dunkelgrünen Waffenröcken, weißen Hosen und Koppelgürteln. Die einfachen Soldaten trugen ein Seitengewehr, Offiziere hatten ein Schwert.  

1810-1831 Fürstlicher Vorreiter am Schloss Glücksburg des Herzogs Friedrich Wilhelm Paul Leopold von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1785-1831). Die Gebäude des Vorplatzes wurden früher auch als Stallungen für Reit- und Kutschpferde genutzt. (Kavaliershaus von 1685). Schloss Glücksburg – Website: https://www.schloss-gluecksburg.de/

1831-1835 Oberstallmeister am Schloss Glücksburg.

1835-1840 Makler in Glücksburg und Flensburg. 

Familie
Seine Frau Anna Sophia Johannsen war die Tochter von Hans Johannsen († 1808), ihre Tochter Anna Carolina Claussen wurde später Hofdame auf Schloss Glücksburg.

Ihre zweite Tochter, Wilhelmine Auguste Cäcilie Claussen, erhielt ihren Namen Wilhelmine und Auguste zu Ehren von Herzöge Georg Wilhelm Christian und August von Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. Welf, wegen der engen freundschaftlichen Verbindung zwischen Prinzen Georg Wilhelm Christian (1769-1811), August (1770-1820) und Andreas Claussen (1765-1840).

1833 heiratete Wilhelmine Auguste Cäcilie Johannes Berggreen.

Privates
Andreas Claußen besaß verschiedene Häuser und Gärten. Bereits 1796 war er Eigentümer aller Wohnparteien in der Waldstraße Nr. 13, 1798 kam die Hausnummer 1 dazu.

Ab 1798 wohnte die Familie im Alten Meierhof in Glücksburg, einem Anwesen mit eigener Pferdezucht. Der Meierhof gehörte zum herzoglichen Eigentum und wurde auch durch den Herzog bewirtschaftet; er war somit abgabenfrei. Ebenso war es im Erdbuch von 1779. Von 1773 an befand sich der „Alte Meierhof“ als Freikate in Privatbesitz. Aus der Kate wurde das Restaurant „Alter Meierhof“. Alter Meierhof Vitalhotel GmbH & Co.KG – Website: https://www.alter-meierhof.de/

1809 kaufte er die Villa in der Collenburger Straße Nr. 26, die bis 1824 zum Haupthaus wurde. 1824 wurde die Villa abgerissen und die Parzelle zu einer landwirtschaftlichen Fläche in Mittkoppel bei Meierwik umgewandelt. 

Andreas Claußens Vater, Asmus Claus(s)en (* 1717 – † 1781) aus Rüde erhielt am 31. Juli 1737 den Festebrief zu einem Festgeld von fünf Reichsthalern und zwölf Schilling. Asmus Claus(s)en war der Sohn des Halbbauern Claus Claus(s)en (* 1687 – † 1745 in Rüde). Ein Halbbauer war im Mittelalter ein Kleinbauer mit einer besonders kleinen Wirtschaftsfläche, einer halben Hube. Quelle: „Die Chronik des Kirchspiels Munkbrarup“, Band 2., (1976), S. 402.

Der Stammvater war Hüfner Peter Asmußen (* 1620 – † 1699) in Rüde. Er besaß einen Hof mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Er wurde in der Kirche zu Munkbrarup getauft.

Literaturhinweise:

„Die Chronik des Kirchspiels Munkbrarup“, Band 2., (1976), S. 400-402;
„Die Chronik des Kirchspiels Munkbrarup“, Band 3., (1976), S. 1011.
„På sporet af den kære familie“ (Auf den Spuren der lieben Familie), 1996, S. 2-3, 5, 7-9, 10-12, 15-20, 22, 24;
„Waldstraße, Am Kegelberg-Querstraße-Schule, Ihre Häuer und Bewohner“ (2012), S. 20, 21, 23, 90, 92, 171;
„Collenburger Straße, Ihre Häuser und Bewohner“ (2014), S. 93, 167.

Der Name Claussen ist seit 1687 in der Familie dokumentiert.

„Vaccinations Attest” der Wilhelmine Auguste Cäcilie Claußen

Das „Vaccinations Attest“ der Wilhelmine Auguste Cäcilie Claußen aus Glücksburg mit einem Wachssiegel des zuständigen Vaccinators Hartmann. Originaldokument vom 20. Dezember 1814, ausgestellt in Glücksburg.

Das Attest von 1814 bestätigt, dass Martin Johannes‘ Ururgroßmutter im Jahr 1808, damals einjährig, erstmals geimpft wurde und enthält weitere Einträge über Folgeimpfungen 1822, 1833 und 1844. Privat Sammlung.

Historisches: Der Ausdruck Ritterschaft (Mittelalter) oder ritterscaft bezeichnete im Allgemeinen den niederen Adel in Deutschland. Zur Ritterschaft im engeren Sinn wurden aber nur die Angehörigen des niederen Adels gezählt, die rittermäßige Besitzungen (Rittergüter) hatten und als Teil der Landstände die Ritterschaft auf den Landtagen bildeten.

Der Fürstenbund von 1785 war einer bis 1791 besthehende Allianz Preußens sowie der Kürfürstentumer Braunsweig-Lüneburg und Sachen mit 14 kleineren Fürsten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

1825 überträgt der dänische König Herzog Friedrich Wilhelm Paul Leopold (* 1785 – † 1831) von Schleswig-Holstein-Sonderborg-Beck das Schloss Glücksburg –  allerdings ohne Regierungsgewalt.

Am 1. Januar 1834 Zollverein in Deutschland praktiziern und gegründet.

1821 Andreas Claus(s)en, Gemälde von C.W. Eckersberg

1821 Gemälde von Andreas Claußen, Öl an Leinwand, Kunstmaler Christoffer Wilhelm Eckersberg (1783-1853) 31,5 x 27,5 cm. Das Gemälde befand sich lange Zeit in Besitz der Familie Claussen. Heute Museumsberg Flensburg; Privates Foto

Fürstliche Vorreiter am Glücksburger Schloss 1755

Fürstliche Vorreiter am Glücksburger Schloss (1755)
unbekannter Hofmaler aus Glücksburg; Privates Foto

Karte Glücksburg Lÿksborg Lyksborg 1763

Karte von Glücksburg, 1763
Man bemerke die Schreibweise Lÿksborg, offenbar eine zeitliche bzw. regionale Variation im Laufe der Geschichte. Ausschnitt einer historischen Karte aus: Erik Pontoppidan (1698-1764), Danske Atlas, Bd 1.; Privateigentum

Brief von der Ururgroßmutter Anna Sophia Claußen

Brief von Martin Johannes‘ Ururgroßmutter, Anna Sophia Claußen, an Martins Urgroßvater, Heinrich Carl August Berggreen, Originaldokument aus Glücksburg, Januar 1865.

Die Schrift lässt erkennen, dass der damals bereits älteren Dame das Schreiben zunehmend schwerer fiel. Sie war zu dem Zeitpunkt stolze 97 Jahre alt. Orignaldokument in Familienbesitz.

Silbermünze Zwei-Drittel-Taler Andreas Claussen

Silbermünze, Zwei-Drittel-Taler, 1787

Die Münze trägt das Wappen von Christian VII (1749-1808), Herzog von Schleswig-Holstein und König von Dänemark und Norwegen.

 

 

Aus dem Nachlass von Andreas Claussen.

1/16-Taler, Silber, 1642 König Friedrich III (1606-1670) von Dänemark und Norwegen 1648-1670 und Fürstbischof von Bremen und Verden 1635-1647.

Silbermünze, 1/16 Taler, 1642

Eine weitere Silbermünze aus dem Nachlass des Andreas Claussen. Die Münze zeigt Friedrich III (1606-1670), König von Dänemark und Norwegen von 1648 bis 1670 und Fürstbischof von Bremen und Verden von 1635 bis 1647.

Private Sammlung.

1820 Familienwappen, Deutscher Landadel (in der Herzogtum Schleswig-Holstein-Sonderborg-Beck) der Familie Berggreen-Claussen

Das Familienwappen (1820 Deutscher Landadel) der Familie Berggreen-Claussen. Ein spanischer Krieger, mit Helm/Federn, Pfeilkob (Ritterschaft Symbol) und Schild. Blitze symbolisieren Unruhe und Bedrohungen von außen. z.B. am 2. April 1801 in der beröhmten Seeschlacht von Kopenhagen, der dänisch-schwedische Krieg 1808-1809 und am 4-5/9 1807 wo die Hauptstadt Kopenhagen war in Flammen. 

„Familie ist wie ein Baum. Die Wurzeln halten Dänemark und Deutschland zusammen.“

Martin Johannes

Martin Johannes

* 1965 —

Unternehmer
Kunstsammler
Philantroph
Autor

Søren

Søren

* 1931 — † 2012

Unternehmer
Kunsthändler

Johannes Albrecht August

Johannes Albrecht August

* 1878 — † 1963

Unternehmer
Versicherungs-Kaufmann

Heinrich Carl August

Heinrich Carl August

* 1843 — † 1905

Buchhalter
Abteilungsleiter

 

Johannes

Johannes

* 1808 — † 1843

Meister Ledermacher
Schuhmacher
Hofschuhmacher d. Glücksburger Schlosses

Andreas

Andreas

* 1765 — † 1840

Fürstlicher Vorreiter am Glücksburger Schloss

Abbildung unten: Ahnentafel der Familie Berggreen-Claußen

Grafik: Ahnentafel der Familie Berggreen-Claußen