Unternehmer
Vesicherungs-Kaufmann
Kunstsammler
* 19. Februar 1878 in Skjødstrup in Jütland
† 1963 in Hornbæk
Vater: Heinrich Carl August Berggreen † 1905
Mutter: Laura Mathilde, geb. Frederiksen † 1905
⚭ 1914 Christiane Sophie, geb. Larsen † 1920 3 Kinder: Grete, Lise, Ole
⚭ 1926 Tove Gunhil, geb. Schou † 1987 2 Söhne: Henrik und Søren
Ausbildung
1895 Realschulabschluss „Roskilde Katedralskole“ .
1889 Lehrbrief Palatine Insurance Company Ltd. in Dänemark.
Leben und Wirken
1900-1907 Büroleiter der Palatine Versicherungsgesellschaft in Kopenhagen.
1906 Gründer einer Versicherungsbibliothek, die später zur Bibliothek des Versicherungsvereins wurde. (Die Bibliothek bestand bis circa 1970).
1907-1957 Gründer und Geschäftsführer der Versicherungsgesellschaft Danske Grundejeres Brandforsikring G/S (kurz: D.G. Brand) in Dänemark.
Die Versicherung wurde am 2. Juni 1907 gegründet, beschäftigte zu Höchstzeiten über hundert Angestellte und bestand 90 Jahre bis zur Fusion mit der Østifterne Forsikring A/S im Jahr 1997. Von 1990 bis 1997 Versicherungsgesellschaft Danske Brand A/S genannt. Danske Grundejers Brandforsikring G/S – Dänische Wikipedia: https://da.wikipedia.org/wiki/Danske_Grundejeres_Brandforsikring
1911-1928 Gründer und Geschäftsführer der Versicherungsgesellschaft Samvirke G/S.
1915 Vorstand der Bibliothek des Versicherungsverbandes, Forsikringsforeningens Bibliotek.
1936-1939 Vorsitzender des Rats der Gebäude- und Feuerversicherungen.
1943-1945 Vorsitzender beim Aufbau einer Feuerversicherungsvereinigung.
1956-1960 Gründer und Geschäftsführer der Bergia Versicherungsgesellschaft A.G. (Bergia ist die lateinische Form des Namens Berggreen).
1957-1963 Vorsitzender der Danske Grundejeres Brandforsikring G/S. Er wurde der „Grand old man“ der Versicherungsbranche genannt.

Emailleschild für Versicherungskaufleute der Versicherungsgesellschaft D.G. Brand von 1907.
Die aufwändig gefertigten Hinweisschilder wurden von A/S Carl Lunds Fabrikker hergestellt.
Sammlung der Familie Berggreen-Claussen
Privates
1905 kaufte Johannes A. A. Berggreen sein erstes Auto, ein schwarzes Oldsmobile, in Cleveland, Ohio. Das Nummernschild K656 zeigte an, dass sein Fahrzeug damals das 656. zugelassene Kfz auf den Straßen Kopenhagens war.
Von 1930 bis 1963 wurde er in das dänische „Who’s Who“, „Kraks Blå Bog“ aufgenommen. Johannes hatte ein gespaltenes Verhältnis zum Adel.
Als er Anfang der 1950er Jahre vom dänischen Königshaus die Dekoration mit dem „Dannebrogorden“ angeboten bekam, lehnte er das Angebot ab gemäß seines Lebensmottos „Bene vixit, qui bene latuit“ (Gut hat der sein Leben geführt, der sich gut verborgen hat). Johannes Berggreen – Dänische Wikipedia: https://da.wikipedia.org/wiki/Johannes_Berggreen
Zunächst wollte man ihm den Ritterorden ersten Ranges (Ritter 1. Grades) verleihen, der drittehöchsten Klasse, Johannes lehnte ab. Daraufhin bot man ihm mit dem Kommandeur 1. Grades , zweite Klasse an („Kommandør af 1. grad af Dannebrog“). Johannes lehnte wieder ab. Mit seinem besonderen Humor verlangte er die Umwandlung seines erstklassigen Titels in zwei drittklassige Titel für seine stellvertretenden Geschäftsführer. Das Königshaus erkannte die ironische Adelskritik darin nicht und gab nach.
Johannes verstand sich eher als bodenständigen Mann des Volkes. Seine Ehefrau Tove war die Tochter vom Hof „Hanebjerggaard“ und des Gastwirts des „Tuse Kro“ in Holbæk, Jørgen Vilhelm Schou (1861-1912). Sie hatten einen „Broholmer“-Hund, den auch Toves Vater, Großvater und Urgroßvater auf den Bauernhöfen („Lille Frydendal“ und „Hanebjerggaard“ in Holbæk) hatten.
Der Vorfahre der Familie Schou war Gabriel Milan (1631-1689), Gouverneur der Insel St. Thomas von 1684 bis 1686. Milan stammte aus einer portugiesischen Adelsfamilie und war mit der Adligen Juliane Regina von Breitenbach (1635-1698) verheiratet. 1668-1671 kaufte Milan Gemälde für den dänischen König Christian den 5. (1646-1699), als er Generalfaktor in Amsterdam war. Milan war in Glückstadt, Deutschland geboren. Er wurde auch „Don Franco de Tebary Cordova“ gennant.
Familiär verwurzelt in Deutschland, besuchte das Ehepaar Tove und Johannes Berggreen häufig das Nachbarland im Süden und wohnte dann im Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg.
Seine Schwester Alma Cecilie Magdalene Berggreen (1875-1954) blieb unverheiratet und wurde Leiterin der Buchhaltung der Versicherungsgesellschaft D.G. Brand von 1907 bis 1940. Den Namen Cecilie hat sie von ihrer Großmutter Wilhelmine Auguste Cäcilie, geb. Claussen in Glücksburg († 1871) bekommen. Sie machte immer Urlaub in Menton, Südfrankreich.
1939 heiratete seine Tochter Grete Berggreen (1915-2008) den Reeder Jørgen Martin Lissau Carl (1915-1989) aus einer dänischen Reederfamilie aus Rømø. Eine Reederfamilie seit 1867. (1867-1967 „De Carlske Rederier“, z.B. Dampskibsselskabet Heimdal A/S). Sie hatten zwei Kinder.
Sein Sohn Henrik Berggreen (1928-2012), in Kopenhagen geboren und Henrik wurde nach seinem Großvater Heinrich aus Glücksburg benannt. Henrik war 1968-1976 Vorsitzender der Søren Berggreen A/S, Geschäftsführer der D.G. Brand von 1979 bis 1991, Gründer und Geschäftsführer der D.G.B. Versicherungsagentur A/S von 1982 bis 1991 und Gründer der Bergiafonden (ca. 13 Mio. Euro) in 1990. Bergiafonden – Dänische Wikipedia: https://da.wikipedia.org/wiki/Bergiafonden Henrik lehnt eine Aufnahme im „Kraks Blå Bog“ ab, („Wer ist Wer“). Henrik Berggreen – Dänische Wikipedia: https://da.wikipedia.org/wiki/Henrik_Berggreen Henrik war Junggeselle und lebte ein ruhiges Leben mit Büchern und Kunst. Henrik Berggreen hatte nie einen Fernseher, sondern las Zeitungen und Bücher. Henrik war Pfeifenraucher wie sein Vater. In Dänemark war Henrik mit Rechtsanwalt (Rechtsanwaltkammer) Poul Schmidt (1916-1988) gut befreundet. 1996 Henrik zieht von Kopenhagen nach Südfrankreich, wo er in Callas (Quartier Peyblou, 83830 Callas) wohnt. Am 28. September 2012 stribt Henrik im Sanatorium in Figaniéres an Krebs. Er vermachte seine Privat Kunstsammlung (70 Kunstwerke im Wert von 1 Million Euro) dem „Modern and Contemporary Art Museum“ (MAMAC) in Nizza. (Legs Henrik Berggreen, en 2013). Seine Kunstsammlung umfasste insgesamt 86 Kunstwerke.
Mehr über Lise (1916-2008) und Ole Berggreen (1919-2205) in „Sammlung“.
Johannes` Hobby war Tennis mit eigenem Tennisplatz bei Öresund in Rungsted Kyst. Er interessierte sich auch für Kunst; Gemälde, Skulpturen und Keramik. (z.B. Jean René Gauguin, Poul Høm, Kræsten Iversen, Karl G. Larsen, Odette Pauvert, Jens A. Søndergaard, Jacques Villion, Henri de Toulouse-Lautrec, Ernst Zeuthen und Lars Thirslund). Johannes war Kunstsammler und mit Rechtsanwalt Frederik Christian Boldsen (1877-1954) gut befreundet. Sommerhäuser: 1927-1958 „La Villa“, Højagervej 2, 2960 Rungsted Kyst und später 1959 „Sandhave“, Kystvej 38a, 3100 Hornbæk. Sein Sohn Henrik verkaufte 1996 das Sommerhaus in Hornbæk. In seinem Sommerhaus in Rungsted Kyst (Højagervej 2) gab es immer ein Kajak. Sein jüngster Sohn Søren nutzte dieses Kajak als Hobby. Er lernte gut Kajak zu rudern und beherrschte auch die Kajakrolle. Das Kajak wurde auch zum Transport von einzelnen Juden und Widerstandskämpfern über den Öresund nach Schweden verwendt. Während des Zweiten Weltkriegs spendete Johannes den dänischen Widerstandskämpfern viel Geld. Sie hatten im schwedischen Malmö ein Geheimbüro, das sie Berggreen nannten, wahrscheinlich nach Johannes Berggreen.
1950 Søren Berggreen mit dem Hund „Voller“ („Broholmer“) vor „La Villa“ in Rungsted Kyst; Privateigentum
Literaturhinweise: „Danske Gaarde“, Bd. 4, 1907, S. 628, 629; Johannes A. A. Berggreen findet Erwähnung im „Dansk Forsikrings-Stat“, Verlag Assurance Forlag, 1917, S. 13; „ Guvernør over Dansk Vestindien Gabreil Milan og hans Efterkommere i Danmark“, H.C. Terslin, 1926; im „Strandvejen“ von William Haste, 1930, S. 130, 135; im „Danske Grundejers Brandforsikring G/S 1907-1932“, von Oscar Lindhart, 1932; „Den Almindelige Brandforsikring, Brandforsikring gennem 150 aar“, 1942, S. 113; „Hagerup Konversations Leksikon“, Bd. 2, 1948, S. 106 und Bd. 3, 1949, S. 95; „Kraks Vejviser“, Firma-Register, VI-2622, 1957, S. 197; „Fortegnelse over Firmaer for Aarene 1889-1958“, 1958, D.G. Brand, S. 129; „Kraks-Vejviser“, 1962, S. 206; im „Forsikringsvæsnets Historie i Danmark i det 19. Århundrede“ von Alfred Thomsen, 1963, S. 285, 334 und im Magazin der Versicherer „Assurandøren“, Nr. 21, 1963; „Kraks Blå Bog“, 1963, S. 128 (das dänische „Wer ist Wer“); „Telefon-Nøglen“, for Silkeborg og Opland, 1964, S. 18 und 37; „Dansk Forsikrings-Stat“, 1978, S. 18; „-et halvthundrede år mellem bøger“, S. 221, 1978; „Danske Patricierslægter“, von Wilhelm Von Antoniewitz, Bd. 2. 1979, S. 87; „Marselis-Slægten“, von Poul Harris, 1980, S. 126; „Kraks Vejviser“, 1980, S. 183; „Greens“, 1982; „Kraks Vejviser“, 1989, S. 13, 86; „Erhvervsarkivets arkivoversigter“ (Archivübersichten des Wirtschaftsarchivs) von Erik Korr Johansen, Bd. 3, 1995, S. 62-65, 371, 375 und Bd. 4, 2000, S. 306, 316; „Kraks Hvem bor hvor i Storkøbenhavn“ , 1997, S. 1818; „På sporet af den kære familie“ (Auf den Spuren der lieben Familie), 2000, Lise Johannesdatter, Pseudonym für Lise Osvald; „Dansk Financia A/S og selskabets stifter F.C. Boldsen“, 2012, S. 13-14, 21, 30, 191; Artikel Le Quotidien de l`Art, 8. Januar 2014; Connaissance des Arts, 6. Mai 2014 und „Autor du legs Berggreen“ , 2014, MAMAC, Nizza, 100 Seiten; Magazin „Superior“, No. 5, den 20/6 2016, S. 14-15; https://www.wikiwand.com/da/Johannes_Berggreen
Johannes A. A. Berggreen zum 25. Geschäftsjubiläum
Gemälde von Herman Vedel, 1932; Privateigentum

Initialen von Johannes A. A. Berggreen
Goldemblem auf Silberschatulle, 1954, Privat
Das Monogramm wurde zur Grundlage der heutigen Initialen von Martin Johannes Berggreen-Claussen

Das Hauptgebäude der D.G. Brand G/S „Ny Rosenborg“ in der Vester Voldgade 8 in Kopenhagen. Das Bild entstand anlässlich des Firmenjubiläums zum 50-jährigen Bestehen am 2. Juni 1957. Der Schriftzug „D G Brand“ ist noch heute an der Fassade des Gebäudes erhalten. Die Familie wohnte im Dachgeschoss von 1917 bis 1996.
Privates Foto, 1957
„Das Haus Berggreen“, wo die ganze Familie oft einen Schlummertrunk oder einen so genannten „Nightcap“ trank. Sie sprachen über das Geschäfts- und Privatleben.

Logo der Brandschutzversicherung Danske Grundejeres Brandforsikring (DG Brand)
Logo der Brandschutzversicherung Danske Grundejeres Brandforsikring (D.G. Brand), nach einem Entwurf des schwedischen Künstlers Lars Wärild (1910-1945) und umgesetzt als Mosaikboden in der Vester Voldgade 8 in Kopenhagen durch den dänischen Künstler Karl Georg Larsen (1897-1977). Lars Wärild hat auch eine Porträtzeichnung von Lise Berggreen angefertigt, (Gehört Peter Berggreen). Firmenlogo und Familienwappen Berggreen-Claussen, (1820 Deutscher Landadel).

1932 25-jähriges Jübiläum D.G. Brand G/S mit Johannes, Tove und Grete Berggreen. Privates Foto

Die Unterschrift von Johannes Albrecht August Berggreen von einer Versicherungspolice aus dem privaten Nachlass der Familie Berggreen-Claussen. (Danske Grundejeres Brandforsikring G/S)

1959 Johannes Berggreen in Hornbæk, Privat
Historische Adressen D.G. Brand:
Der erste Hauptsitz; 1907-1908 Gothersgade 43, Kopenhagen. 1908-1917 Haus „St. Jørgensborg“ Gl. Kongevej 1c; 1917-1997 (D.G. Brand G/S, Versicherungsbibliotek, Samvirke G/S, Bergia A/S, FDC A/S, D.G.B. Assuranceagentur A/S, Avon Insurance Plc. und Danske Brand A/S) Vester Voldgade 8 in Kopenhagen, mit Büro in Esbjerg und mit Versicherungsverkäufern genannt „Assurandører“ in ganz Dänemark.

Messingschild für Firmensitz in Kopenhagen von 1982 bis 1997 – Privateigentum – M.J.B-C
Historisches:
1885: Attentatversuch auf den dänischen Konseilspräsidenten (Bundeskanzler) J.B.S. Estrup (1825-1913) in Kopenhagen.
1907 versucht der dänische Justizminister (1901-1908) P. A. Alberti (1851-1932) die Gründung von D.G. Brand G/S zu verhindern.
1917 Dänemark verkauft Dänisch-Westindien an die Vereinigten Staaten.
1920 Die Wiedervereinigung der Zone 1, Nordschleswig, mit Dänemark.
1920/30 D.G. Brand führte Rückversicherungen bei anderen Versicherungsgesellschaften durch. z.B. mit Hamburg-Bremer Feuer-Versicherungsgesellschaft (Hamburg-Bremer Rückversicherings-A.G.). Ab 2016 Ergo Group Aktiengesellschaft genannt.